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Die Demontage der beiden Motorgehäusehälften und die
Demontage des Getriebes und des Kurbeltriebs sind bereits
anspruchsvollere Arbeiten, die wenigstens zum erstenmal unter Aufsicht
eines erfahrenen Motorradfahrers durchgeführt werden sollen oder
einer Fachwerkstätte anzuvertrauen sind, die mit dem vom Erzeuger
gelieferten Spezialwerkzeug ausgestattet ist.
Wir beschreiben den Arbeitsvorgang unter Verwendung des
Spezialwerkzeugs.
Vor der Demontage des Motorgehäuses ist der rechte Deckel bereits
abgenommen worden und nach der Beschreibung im Absatz "Demontage der
Magnetzünders" wird auch der Magnetzünder ausgebaut.
Von der linken Motorseite wird der Schalthebel und der Motordeckel
abgenommen und das Primärgetriebe sowie die Kupplung laut
Beschreibung in Absatz "Demontage der
Primärgetriebes und der Kupplung" demontiert. Auch der
Zylinder mit dem Zylinderkopf wird demontiert.
Abb.
17 (Ersatzteilliste Motor)
Mit dem Austreibdorn N 47 (P 2) werden die beiden Zentrierbüchsen
(24) in der vorderen und rückwärtigen Öffnung der
Kostens ausgetrieben, durch die der Motor zum Fahrgestell befestigt
wird.
Am Oberteil des Motorblocks wird die Schraube des Schaltautomats der
Gänge herausgeschraubt. An der linken Seite des Motorblocks werden
folgende Schrauben herausgeschraubt (Abb. 17): die sechs Schrauben (17)
M 5 X 50 aus dem Raum unter der Primärübersetzung, die zwei
Schrauben (18) M 5 X 40 aus dem vordere, gerippten Teil der
Motorblocks, eine Schraube (19) M 5 X 18, die die Vorsprünge auf
der oberen Seite der Motorblocks verbinden: den Bolzen (13) im
Rückwärtigen Motorblockteil haben wir natürlich bereits
früher herausgenommen. Von der linken Seite der Motorblocks wird
die Trennvorrichtung N 3 (P 6) so aufgesetzt, dass sich ihre
Mittelschraube auf den Zapfen der Kurbelwelle stützt (Abb. 18).
Man
überzeuge sich, ob die Trennvorrichtung in der richtigen Lage gut
befestigt ist und drehe ihre an den Kurbelzapfen gestützte
Mittelschraube so lange, bis sich die beiden Motorblockhälften zu
trennen beginnen. Dabei wird kontrolliert, ob sich die beiden
Hälften gleichmässig von einander entfernen. Sollten sie sich
spreizen, müssen sie vorsichtig dort durch Klopfen auf die
Vorsprünge ausgeglichen werden, wo der Spalt zwischen beiden
Gehäusehälften kleiner ist.
Schreitet das Trennen gleichmässig fort, wird die Schraube so
lange gedreht, bis sich der linke Gehäuseteil ganz trennt und
leicht abgenommen werden kann. (Zeichnung
und foto der Trennvorrichtung für die beiden
Motorgehäusehälften)
Demontage des Getriebes.
Der Führungsbolzen der Schaltgabel wird herausgezogen und die
Schaltgabel herausgeschoben (Abb. 19).
Von der Vorgelegewelle wird die Begrenzungsunterlage abgenommen, die
aber bei der Montage wieder auf dieses Wellende aufgesetzt werden muss.
Die Vorgelegewelle samt der Räder (Abb. 20) wird herausgezogen.
Die Feder der Anwerfwelle wird aus der Halteöffnung in der rechten
Gehäusehälfte herausgeschoben und die Anwerfwelle samt dem
Segment (Abb. 21) herausgenommen. Die
obere rechte Befestigungsschraube der Schaltautomats wird
herausgeschraubt und der Automat aus dem Gehäuse herausgeschoben.
Dann wird die Hauptwelle und das Zahnrad ausgebaut. Falls das Nabenrad
oder sein Lager ausgewechselt werden muss, wird das Kettenrad der
Sekundärkette nach dem Absatz "Demontage der Sekundärkettenrads" demontiert.
Das Nabenrad wird vorsichtig in Richtung nach der
Gehäuseinnenseite herausgeschlagen, um das Gewinde am Nabenende
nicht zu beschädigen.
Vor dem Herausschlagen der Rads muss der Gufero-Dichtring
herausgenommen werden.
Demontage des Kurbeltriebs.
In der rechten Gehäusehälfte ist die Kurbelwelle verblieben,
die nur dann demontiert wird, wenn das Pleuellager oder das Lager des
rechten Kurbelwellenzapfens beschädigt ist.
Die Kurbelwelle wird aus der rechten Gehäusehälfte mit der
Trennvorrichtung des Motorblocks N 3 (P 6) herausgepresst, in den sie
in derselben Weise wie beim Trennen der beiden
Motorgehäusehälften eingesetzt wird.
Die einzelnen Teile der Kurbeltriebs darf nur eine Fachwerkstätte
zerlegen und reparieren. Bei der Montage kann der Kurbeltrieb in die
rechte Gehäusehälfte mit Handdruck eingesetzt werden; beim
Aufsetzen der linken Gehäusehälfte ist das Gewinde des
Kurbelwellenzapfens mit einer Überwurfkappe N 27 (P 13)
geschützt.
Zentrieren
der Kurbeltriebs (Abb. 22)
Die zulässige Exzentrizität der Kurbeltriebzapfen
beträgt + 0,0l mm, die zulässige Abweichung zwischen der
Kurbelweile und der Schwungradoberfläche + 0,02 mm. Die axiale
Toleranz der Schwungräder beträgt d 11.
Die Zapfen der Kurbeltriebs werden in eine Ebene ausgerichtet, die
durch die Kurbelzapfenachse geht. Die Zeiger der beiden Indikatoren
müssen einen Ausschlag nach der gleichen Richtung zeigen, also
plus oder minus (Abb. 22 - Ansicht 2 und 3).
Wenn die Indikatorzeiger verschiedene Werte angeben (Abb. 22 - Ansicht
1) wird folgendermassen vorgegangen: Es wird die höchste Stelle am
Zapfen der Kurbelwelle festgestellt: auf dem Bild ist sie am linken
Zapfen gekennzeichnet.
Mit einem Kupferhammer wird mit angemessener Kraft an dieser Stelle auf
das Schwungrad geschlagen (Pfeil A, Abb. 22 -Ansicht 1).
Falls die Indikatorzeiger die gleiche Plus- oder Minus-Abweichung
anzeigen (grösser als + 0,0l mm) wird nach Abb. 22 -Ansicht 2 und
3 vorgegangen. Bei der Minus- Abweichung - immer am Kurbelzapfen gegen
den Pleuelzapfen gemessen - wird auf die Schwungräder in Richtung
nach innen, laut Pfeilbezeichnung B in Ansicht 2 geschlagen.
Bei einer Plus-Abweichung werden die Schwungräder mit dem Hebel
von einander gezogen, der zwischen beide Schwungräder eingesetzt
wird (Abb. 22 - Ansicht 3).
Herausdrücken der Lager.
Die Lagerung der Kurbelwellenzapfen in den beiden
Gehäusehälften ist gleich.
Das Kugellager (31 - Abb. 17) ist auf der Innenseite des Gehäuses
angeordnet und auf der Aussenseite durch einen Seeger-Ring (33) und
einen Gufero-Dichtring (29) gesichert.
Beim Auswechseln des Lagers (31) wird zuerst der Dichtring (29) und der
Seeger-Ring (33) herausgenommen und dann das Lager mit einem Rohr,
dessen Durchmesser mit der Aussenabmessung der Lagers gleich ist, in
das Gehäuseinnere gedrückt.
Das
Herausdrücken des Lagers mittels der Abzieher N 15, N 16 oder N 17
ist in Abb. 24 zu sehen. Die Lager sind immer nach der Innenseite des
Gehäuses herauszudrücken und von der Innenseite der
Gehäuses einzupressen, damit die Nuten für die Sicherungen
nicht beschädigt werden.
Die Getriebehauptwelle ist in der linken Gehäusehälfte in
einem Lager (31) gelagert, das die gleichen Abmessungen hat wie die
Kurbelwellenlager. Auch dieses Lager wird nach Herausnahme der
Sicherung nach dem Gehäuseinneren zu herausgedrückt.
Das Nabenrad ist in der rechten Gehäusehälfte im Lager (32)
gelagert und an der Aussenseite durch den Seeger-Ring (34) und den
Dichtring (30) gesichert.
Nach Herausnahme des Dichtrings (30) und des Seeger-Rings (34)
lässt sich das Lager in das Gehäuseinnere herausdrücken.
Manchmal kann es vorkommen, dass nach dem Herausdrücken das Lager
auf der Kurbelwelle verbleibt. In diesem Fall wird das Loser mit Hilfe
der Abziehers von der Welle abgezogen. Falls das Lager auf dem Nabenrad
bleibt, wird es gewaschen und überprüft, ob es sich in gutem
Zustand befindet.
Bei schadhaftem Lager wird die Radverzahnung in einen Schraubstock mit
Schutzbocken eingespannt und das Lager mittels eines Abziehers
abgezogen. Falls kein Abzieher zur Verfügung steht, kann das Lager
mit einem starken Schraubenzieher weggestemmt werden.
Ist das Laser am Nabenrad in gutem Zustand, wird es samt dem Rad in das
Gehäuse eingepresst. Auswechseln der Büchsen. Die
Vorgelegewelle ist in zwei Bronzebüchsen gelagert (2 und 3 - Abb.
17), die durch ein Rohr, das den Aussendurchmesser der Büchse
aufweist, nur dann herausgetrieben werden, wenn sie beschädigt
oder abgenützt sind.
Nach dem Einpressen der neuen Büchsen muss ihre Bohrung auf das
Mass Durchschnitt
+ 0,027 nachgerieben werden.
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Beim Auswechseln muss der Durchmesser der sich im rechten Deckel
befindlichen Ausschaltnockenbüchse (5 a) nach dem Einpressen auf
12 + 0,070 nachgerieben werden.
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